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Der Studiengang Digital Business Communications (ehemals Wirtschafts- und Finanzkommunikation) präsentiert neueste Forschungsergebnisse

Was sagt uns die Analyse von knapp 3.000 Ad-hoc-Meldungen österreichischer börsennotierter Unternehmen? Berichten Unternehmen heute mehr als noch für 5 Jahren? Worüber berichten sie und welche Branchen berichten mehr, welche weniger? Ist die Ad-hoc-Publizität ein Instrument der Vertrauensbildung am österreichischen Kapitalmarkt?

Monika Kovarova-Simecek untersuchte gemeinsam mit Bettina Berger und Marie-Therese Reichebner, Studierende des Master Studiengangs Digital Business Communications (ehemals Wirtschafts- und Finanzkommunikation), die Ad-hoc-Publizität österreichischer Unternehmen zwischen 2015 und 2020. Die Studie wurde am 10. September 2021 bei der CARF Konferenz der Hochschule Luzern präsentiert. Die Präsentation finden Sie hier. In dem nun publizierten Konferenzband können die Forschungsergebnisse nachgelesen werden. In einem Scientific Poster wurden die wichtigsten Ergebnisse übersichtlich zusammengefasst.

Ad-hoc-Publizität schafft Vertrauen

Ad-hoc-Publizität gehört zu den wichtigsten Instrumenten der Vertrauensbildung am Kapitalmarkt. Konkret bedeutet es, dass börsennotierte Unternehmen alle Ereignisse ad-hoc veröffentlichen, die sich auf den Aktienkurs auswirken könnten. Das sind z. B. Gewinnwarnungen, Änderungen der Hauptversammlung, Ausbleiben oder Änderung der Dividendenzahlungen, Aussetzen von Prognosen u. ä.

COVID-19 als Grund für mehr Ad-hoc-Publizität – oder doch nicht?

Einer solcher Anlass für Ad-hoc-Meldungen war – oder besser wäre – auch COVID-19. Die Pandemie stellte für viele Unternehmen ein Risiko dar. Sie mussten ihre Gewinnprognosen anpassen, Hauptversammlungen verschieben oder die geplanten Dividenden aussetzen. Die Studie sah sich also an, wie Unternehmen in dieser Situation reagierten. Versteckten sie sich hinter vernehmbarem Schweigen oder haben sie die drohende Unsicherheit angesprochen? 

2020 – ein Ausnahmejahr oder eines wie alle anderen?

Um das herauszufinden, blickten die Autorinnen der Studie fünf Jahre zurück und analysierten teil-automatisiert knapp 3.000 Ad-hoc-Meldungen, die österreichische börsennotierte Unternehmen zwischen 2015 und 2020 veröffentlichten. Dabei zeigte sich ein deutlicher Unterschied bei der Anzahl der Veröffentlichungen zwischen „gestern“ und heute. Aber auch zwischen einzelnen Branchen und Themen, die Gegenstand von Ad-hoc-Meldungen waren.

CARF – ein etablierter Ort des wissenschaftlichen Dialogs im DACH-Raum

Die CARF Konferenz, die von der HS Luzern seit 2015 jährlich ausgetragen wird, richtet sich an Forschende, Lehrende und wissenschaftliche Mitarbeitende an deutschsprachigen Hochschulen und Universitäten. Sie widmet sich den Themen Controlling, Accounting & Audit, Risk & Compliance sowie Finanzen. Im Fokus der wissenschaftlichen Tagung stehen anwendungsorientierte Forschung, aber auch didaktische Entwicklungen in den Fachgebieten.

Weitere Quellen:

Kovarova-Simecek, M., Berger, B. & Reichebner, M.-T. (2021). Ad-hoc-Publizität in Österreich – Analyse der Jahre 2015 bis 2020 inklusive Berücksichtigung der Covid-19-Pandemie. In S. Behringer (Hrsg.), CARF Luzern 2021. Schriften aus dem Institut für Finanzdienstleistungen Zug IFZ Schriften aus dem Institut für Finanzdienstleistungen Zug IFZ (S. 221–243). Gehalten auf der CARF, HS Luzern: Verlag IFZ – Hochschule Luzern. Hier online verfügbar.

Bildquelle: © Tima Miroshnichenko

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