Ein Beitrag von Eva Milgotin
Seit Jahren weisen ForscherInnen diverser Disziplinen auf die Gefahren der globalen Erderwärmung hin. Auch Institutionen wie zum Beispiel der Club of Rome oder die Weltkommission für Umwelt und Entwicklung warnten schon vor über 30 Jahren vor den möglichen Folgen des rapiden Ressourcenverbrauchs unserer Gesellschaft und forderten radikale soziale und ökonomische Veränderungen. Die rasant fortschreitenden Klimaveränderungen stehen im direkten Zusammenhang mit dem Ausmaß von CO2 Emissionen, welche den sogenannten „Greenhouse Effect“ verstärken. Dieser ist ein natürliches Phänomen, welches den Temperaturstand des Planeten reguliert und das natürliche Ökosystem eigentlich im Gleichgewicht hält. Eine Störung dieses Gleichgewichtes kann drastische Klimaveränderungen verursachen und die Lebensbedingungen unserer Gesellschaft maßgeblich beeinträchtigen. Lebensbedrohliche Umstände, wie etwa Hitzewellen, Überflutungen, Dürren und Naturkatastrophen und daraus resultierende Humankatastrophen können die Folge sein.
Nachhaltigkeit umfasst mehr als nur den ökologischen Fußabdruck
Die Dringlichkeit des Problems wurde von globalen und nationalen staatlichen Institutionen erkannt. Schon 1992 haben die Vereinten Nationen mit der Erstellung notwendiger Gegenmaßnahmen begonnen. Unter dem Namen Agenda 21 begann die Vorarbeit zu den heute besser bekannten Sustainability Development Goals. Der derzeitige Fahrplan der UN beinhaltet 17 Ziele, die bis zum Ende des Jahres 2030 erfüllt werden sollen. Auf den ersten Blick erkennt man, dass Nachhaltigkeit viel mehr umfasst, als nur den ökologischen Fußabdruck zu reduzieren. Soziale Aspekte, Innovation und Zusammenarbeit fallen per Definition der Vereinten Nationen gleichermaßen unter den Begriff Nachhaltige Entwicklungen.
Nachhaltigkeit bei Unternehmen in Österreich
Auch die EU hat 2011 die erste Richtlinie erlassen, die Unternehmen in die Nachhaltigkeit lenken sollte. Die Corporate Social Responsibility-EU-Richtlinie sollte in europäischen Unternehmen zu mehr Transparenz in Sachen Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung führen. Eine Novellierung mündete in der Nichtfinanziellen Berichterstattungsrichtlinie, kurz NFI-Richtlinie, die in Österreich auch als das Nachhaltigkeits- und Diversitätsverbesserungsgesetz (NaDiVeG) bekannt ist. Dieses verpflichtet große Kapitalgesellschaften, Unternehmen des öffentlichen Interesses und Unternehmen, die im Jahresdurchschnitt mehr als 500 ArbeitnehmerInnen beschäftigen, zur Veröffentlichung eines Nachhaltigkeitsberichtes. Mindesterforderlich sind Angaben zu Umwelt-, Sozial- und Arbeitnehmerbelangen, Achtung der Menschenrechte und Bekämpfung von Korruption und Bestechung. Zusätzlich müssen von der Gesetzeslage betroffene Unternehmen eine Wesentlichkeitsanalyse durchführen, um festzustellen und zu dokumentieren, welche weiteren Belange durch ihre Unternehmung betroffen sind oder sein können. Die Gesetzeslage ist damit klar. Unternehmen müssen genaue Angaben zu ihren Geschäftstätigkeiten sowie den daraus resultierenden externen Effekten machen.
Aber wozu die steigende Kommunikationspflicht?
“Over the next 15 years 24 trillion of wealth will be passed over from the baby boomers to the millennials. This is the largest wealth transfer in history. And our surveys show that that generation is twice as likely than other generations to invest in companies or funds that target social and enviromental outcomes.“ – Ed Cook Head of Global Capital Markets, BlackRock
Ein gestiegenes Bewusstsein und eine starke Forderung zur Bekenntnis zu sozialen Zwecken der Generation Y scheinen große Push-Faktoren zu sein. Junge Menschen sollen in Zukunft Projekte und Unternehmen ohne gesellschaftlichen Mehrwert nicht mehr finanziell fördern wollen und investieren stattdessen lieber in den grünen Zweck.
Dieser Beitrag entstand im Rahmen der Lehrveranstaltung “Praxislabor” des Master Studiengang Digital Business Communications (ehemals Wirtschafts- und Finanzkommunikation) an der FH St. Pölten, in der Studierende aktuelle Themen der Finanzkommunikation und Finanzwelt beforschen.
Dieser Beitrag entstand im Rahmen des Studiums des berufsbegleitenden Masterstudiengangs Digital Business Communications an der FH St. Pölten, mit den Schwerpunkten Corporate & Sustainability Communications, Investor Relations und Digital Reporting. Bei Fragen wenden Sie sich gerne an die Studiengangsleiterin Monika Kovarova-Simecek.
Bildquelle: © Eva Milgotin