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Christoph Rainer, Head of Investor Relations bei UBM Development, im Gespräch mit Celine Spitzer, Nikolas Kiener, Florian Maier und Alexander Reitler.

Warum haben Ihrer Meinung nach so viele Unternehmen noch keinen Social Media Account für ihre Investor Relations, obwohl die Nachfrage nach derartigem Content seitens der Gen Z besteht?

Die Regulatorik im Zusammenhang mit dem Kapitalmarkt ist der eine Grund, der zweite ist die Arbeit dahinter.

Bei uns arbeitet ein großes Team, um ausschließlich hochqualitativen Content zu produzieren. Social Media bzw. LinkedIn kann meiner Meinung nur funktionieren, wenn man jeden Tag etwas berichtet, um beim Algorithmus vorne mit dabei zu sein. In erster Linie posten wir als UBM sehr viel über Architektur, Stadtplanung, Interior etc. Das sogenannte „UBM Magazin“. Unser Content hat nicht immer direkt mit der UBM als Unternehmen zu tun, aber sehr wohl damit, was unsere Kernkompetenz ist. Mindestens einmal pro Woche mischen wir auch Beiträge von der UBM hinzu.

Die Ergebnisse unserer empirischen Studie zeigen auf, dass Social Media für die Gen Z relevant ist, um Informationen zum Kapitalmarkt zu erhalten. Warum stellt Social Media trotzdem noch immer ein Randthema in der Investor Relations dar?

Bei Investor Relations geht es um Unternehmenskommunikation mit dem Kapitalmarkt. Wir pflegen den Kontakt zu Aktionär*innen bzw. Investor*innen, Analyst*innen und Finanzmedien. Als Aktiengesellschaft müssen wir stets Vorsicht walten lassen, was wir kommunizieren bzw. kommunizieren dürfen, um niemanden einen Wissensvorsprung zu geben. Bei Social Media gibt es meiner Meinung nach noch keine „Best Practice“ Beispiele, daher ist es für viele Unternehmen noch eine große Herausforderung. Es liegt aber bestimmt auch daran, dass viele in der Berufsgruppe Investor Relations noch keine Erfahrungen mit der GenZ haben. Deshalb wird es Zeit, dass sich Unternehmen GenZ Talente in den IR-Bereich holen!

Die digitale Transformation spielt in der Investor Relations eine wichtige Rolle. Wie geht die UBM den digitalen Wandel an? Wie sieht die digitale Strategie der Investor Relations von der UBM aus?  

Bei der Digitalisierung der IR geht es vor allem darum, die Prozesse auf die digitale Schiene zu bringen. Wir haben zum Beispiel Tools, die uns viel Mehraufwand sparen wie z. B. ein Berichtstool, in dem wir mit vielen Leuten gleichzeitig an einem Geschäftsbericht arbeiten können.

Wir nutzen aber auch Bloomberg oder Capital IQ von Standard & Poor‘s um diverse Datenanalysen zu machen. Die IR-Arbeit wird dadurch sehr erleichtert.

Seit dem Beginn der Pandemie fanden auch viele Meetings virtuell statt, was aus Umweltgründen definitiv eine Verbesserung darstellt, wenn man für ein Meeting nicht mehr nach London fliegen muss. Am Ende des Tages macht die IR-Arbeit aber immer noch am meisten Spaß, wenn man sich mit den Investor*innen im direkten Gespräch austauscht.


Dieser Beitrag enstand im Rahmen des Studiums des berufsbegleitenden Masterstudiengangs Digital Business Communications an der FH St. Pölten, mit den Schwerpunkten Corporate & Sustainability Communications, Investor Relations und Digital Reporting. Bei Fragen wenden Sie sich gerne an die Studiengangsleiterin Monika Kovarova-Simecek.


Bildquelle: © Philipp Horak

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