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Irmgard Wetzstein, Studiengangsleiterin Management & Digital Business an der FH St. Pölten, im Gespräch mit Christiane Fürst, Anna Jäger und Natascha Schäffer Studierende im Master-Studiengang Digital Business Communications an der FH St. Pölten.

Als promovierte Kommunikationswissenschafterin beforscht Irmgard Wetzstein seit Jahren den Einsatz und die Wirkung von Bildern. Im Webinar „It’s all in the image – Die Macht der Bilder in der Finanzkommunikation“ wird sie die Diskussion um die Sicht der Wissenschaft bereichern. Dazu zählen der Einsatz und die Wirkung von Bildern auf Menschen sowie Effekte des visuellen Framings. Vorab beantwortet Irmgard Wetzstein einige der wichtigsten Fragen zum Einfluss von Bildern.

Warum sind aus Sicht der Wissenschaft Bilder so wichtig? 

Irmgard Wetzstein: Bilder können nicht nur Aufmerksamkeit erzeugen, sondern darüber hinaus großen Einfluss darauf haben, wie wir Situationen, Personen oder eben Unternehmen bewerten. Das liegt daran, dass Bildinhalte viel weniger als z. B. geschriebener Text hinterfragt werden. Bilder werden assoziativ und emotional betrachtet, nicht linear „gelesen“ und selten analytisch oder rational reflektiert.

Welche Potenziale sehen Sie in Bildern für die Finanzkommunikation und Investor Relations, oder auch Unternehmenskommunikation? 

Bilder sind mehr als ein ästhetisches „Add-on“, sondern eine Notwendigkeit in zunehmend visuell geprägten Medien und Plattformen. Die Auswahl von Bildinhalten bzw. -motiven sollte immer gut überlegt sein. Wie soll die Unternehmensmarke und die spezifische Botschaft bei der jeweiligen Zielgruppe ankommen? Soll Vertrauenswürdigkeit, Kontinuität oder Professionalität vermittelt werden? Geht es um Sympathie, Kreativität, Agilität? Eine bewusst konzipierte Bildstrategie, die zum Unternehmen passt und der diese (und andere) Fragen zugrunde liegen, ist für gezielte strategische Kommunikation unumgänglich.

Welche Erkenntnisse aus der visuellen Kommunikationsforschung könnten auch für die Investor Relations relevant sein? 

IR kann von der Visuellen Kommunikationsforschung insgesamt profitieren. Wenn Unternehmen bewusst steuern möchten, wie sie bei (potenziellen) Investor*innen ankommen, ist der informierte und strategisch reflektierte Umgang mit Bildern gerade in unserem visuell geprägten Zeitalter nicht wegzudenken. Visuelle Bilder erzeugen „mentale Bilder“, Bilder entscheiden als erster „Eye-Catcher“ darüber, ob sich Betrachter*innen weiterführend auch der (Text-)Botschaft widmen, die bewusste Abstimmung von Bild und Text entscheidet über eine gelungene Gesamtbotschaft – darüber sind sich Kommunikationsforscher*innen einig.

Vielen Dank für das Gespräch und die vielen interessanten Einblicke!


Dieser Beitrag entstand im Rahmen des Studiums des berufsbegleitenden Masterstudiengangs Digital Business Communications an der FH St. Pölten, mit den Schwerpunkten Corporate & Sustainability Communications, Investor Relations und Digital Reporting. Bei Fragen wenden Sie sich gerne an die Studiengangsleiterin Monika Kovarova-Simecek.


Bildquelle: © Leonhard Dokalik-Wetzstein

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