Am 17. und 18. September ging die dritte Digital Reporting Convention über die Bühne. Digital Reporting Expertinnen und Experten und mehr als 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus 22 Ländern sind virtuell nach Wien gereist, um sich über die Zukunft des Corporate Reportings auszutauschen.
Gleich drei renommierte Partner aus der Praxis und der Academia – nexxar, FH St. Pölten und WU Wien – haben die Digital Reporting Convention 2020 ausgetragen und ein viel versprechendes Programm präsentiert. Vorträge zum Digital Information Design, Use von Digital Reports, Mobile Reporting und vieles mehr stießen auf viel Interesse und positives Feedback. Globale Unternehmen wie Adidas und Merck, welche weltweit zu den Vorreitern im Bereich Digital Reporting zählen, haben mit beeindruckenden Insights und wertvollen Inputs zu mehr digital in Reporting motiviert.

Natürlich stand auch die #drc2020 im Zeichen von Corona – organisatorisch, aber auch inhaltlich. Eloy Barrantes, CEO von nexxar, Monika Kovarova-Simecek von der FH St. Pölten und Stéphanie Mittelbacher-Hörmanseder von der WU Wien eröffneten die Konferenz unter dem Motto “Crisis and Digital Opportunity”. Welche Chancen brachte Corona fürs Digitale im Reporting? Welche Veränderungen hat Corona gebracht und welche bleiben uns auch in Zukunft erhalten?
Inhaltlich prägten die Konferenz insbesondere vier Buchstaben – XBRL. Der digitale Standard eXtensible Business Reporting Language ist ein zentraler Hebel der Digitalisierung der Finanzberichterstattung. Ab 2020 müssen alle börsennotierten Unternehmen in der EU ihren Jahresabschluss verpflichtend auch im XBRL-Format berichten. Damit werden die Finanzdaten von rund 5.300 Unternehmen maschinenlesbar und in unterschiedlichen Kontexten leichter wiederverwendbar.
Angesichts der Aktualität und Brisanz des Themas ist das Interesse an XBRL nicht verwunderlich. Nach wie vor gibt es viele Aspekte, die diskussionswürdig sind – rechtliche, technische, organisatorische. Dem wurde in einigen Sessions und Workshops Rechnung getragen.

Ein Workshop widmete sich der Frage, was der eigentliche Added Value von XBRL ist oder besser – im Kontext des Digital Reporting sein könnte. Denn, so die These von Monika Kovarova-Simecek, Studiengangsleiterin des Masters Studienganges Digital Business Communications „die eigentliche Idee von XBRL und die Potenziale des Standards wurden noch nicht im vollen Umfang erkannt“. Daher standen die Anwendungsfelder und Möglichkeiten von XBRL im Mittelpunkt des Vortrags. Diese reichen von der Steuerdeklaration bis zum Corporate Reporting, aber „am Beispiel von XBRL sehen wir, dass die Implementierung neuer digitaler Technologien ein Umdenken und einen kulturellen Change Prozess erfordern, damit sie ihre Wirkung entfalten können und irgendwann zum new normal werden.“
Aber nicht nur die Datenprozessierung, auch die Rezeption von Berichten stand im Mittelpunkt der Konferenz. Die Studie Use of Digital Integrated Reports von Stéphanie Mittelbach-Hörmanseder, Assistenzprofessorin an der WU Wien, beleuchtet, wie integrierte Berichte von Stakeholdern genutzt werden. Die Analyse der Nutzerströme von Online Berichten liefert höchst praxisrelevante Erkenntnisse.
Dabei ist auch relevant, wie Berichte gelesen werden. Denn der Trend geht klar in Richtung Mobile Reporting. Die zunehmend mobile Nutzung von digitalen Reports bedeutet nicht nur, dass Online Reports auch im Responsive Design verfügbar sein müssen. Moritz Rausch, Student des Master Studienganges Digital Business Communications (ehemals Wirtschafts- und Finanzkommunikation) und James Porter von nexxar haben zusammen mit Lyndsey Dickson und Cathrine Aitken von Shell gezeigt, wie mit Infografiken und interaktiven Lösungen optimale Berichte für mobile Endgeräte aussehen können.
Das Design darf dabei nicht unterschätzt werden. Sowohl bei finanzieller als auch nicht-finanzieller Berichterstattung ist Information Design nicht nur nice to have, sondern maßgebend für den Erfolg. Die interaktive Nutzung rückt immer mehr in den Mittelpunkt. Die Ausrichtung des Contents an den Bedürfnissen und der Rezeption der User wie Navigation, Usability, aber auch Gaming Elemente sind hier richtungsweisend.
Im Zuge der Convention kristallisierte sich heraus, dass besonders dem Integrated Reporting ein hoher Stellenwert zukommt. Die Ausrichtung alleine auf Investoren reicht nicht mehr aus. Das bestätigen auch die Ergebnisse des Corporate Reporting Monitors 2020, an denen die FH St. Pölten als Studienpartner mitgewirkt hat. Geschäftsberichte müssen vielmehr alle Stakeholder ansprechen können. Das erfordert neue Formate und Kommunikationskanäle. Gerade für die Themen rund um Nachhaltigkeit wie Umwelt oder Gesellschaft, die aktuell großes Interesse wecken, sind gute integrierte Berichte und Nachhaltigkeitsberichte essenziell.
Weiterführende Links:
Alle Präsentationen der Digital Reporting Convention finden Sie hier.
Inspiration für Digital Reports finden Sie unter anderem bei Adidas und Merck.
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