Wirtschaft, Controlling, Finanzkommunikation – das sind einige der Themen, die Tatjana Aubram (FH St. Pölten) den Kindern im Rahmen der Kinder Business Week näher gebracht hat.
Vom 16. bis 20. Juli 2018 fand zum vierten Mal die Kinder Business Week beim WIFI der Wirtschafskammer Niederösterreich in St. Pölten statt. Dort berichten Vortragende über verschiedene Branchen und Unternehmen und bringen Kinder und Jugendliche im Alter von sieben bis vierzehn Jahren die Welt der Wirtschaft etwas näher.
Geld entsteht aus dem Nichts
Tatjana Aubram, Assistentin für Lehre und Forschung des Master Studiengangs Digital Business Communications am Department Medien und Wirtschaft der FH St. Pölten erzählte den wissensbegierigen Kindern was Geld ist, wie es entstanden ist und wie die Wirtschaft ohne Geld funktionierte. Heute ist es schon fast selbstverständlich, dass wir mit Geldscheinen und Münzen bezahlen, doch das war nicht immer so. Am Anfang stand der klassische Tauschhandel, bei dem Ware gegen Ware getauscht wurde. Dies erwies sich jedoch als nicht praktikabel und so entstand Schritt für Schritt Geld, zunächst in Form von Kühen und Muscheln, später Metallstücke und Münzen.
Noch später verwendete man Geldscheine, wodurch quasi Geld aus dem Nichts entstanden ist, indem ein Schuldner versprach in der Zukunft dem Gläubigen einen gewissen Geldbetrag zu geben. Durch die Verschriftlichung eines solchen Versprechens entstanden die ersten Geldscheine.
Wie viel und was ist ein Euro wert?
Klar ist, eine Ein-Euro-Münze ist einen Euro wert. Schwieriger ist die Frage, was dieser eine Euro wert ist, denn dies hängt vom Wert des Geldes ab und dieser wiederum von der Geldmenge. Spielerisch lernten die Kinder und Jugendlichen diese Zusammenhänge kennen und was unter den Begriffen Inflation, Hyperinflation und Deflation verstanden wird und wozu Hyperinflation führen kann: nämlich dazu, dass man in den 1920er-Jahren eine ganze Scheibtruhe voller Geld benötigte, um ein Brot zu kaufen.
Finanzblase und Finanzkrise
Schließlich haben die Kinder und Jugendlichen im Rahmen des Vortrages erfahren, was Finanzblasen sind, warum und wie sie entstehen und was passiert, wenn sie platzen und wieso dies eine Finanzkrise zur Folge hat. Dabei lernten sie auch, dass es nicht nur in den letzten Jahrzehnten zu Finanzkrisen kam, sondern es bereits im 17. Jahrhundert eine Finanzkrise gab und zwar die sogenannte Tulpenkrise in Holland. Hier ist 1637 keine „Immobilien-Blase“ oder „Dotcom-Blase“ geplatzt, sondern eine Tulpenblase. Die Prinzipien dahinter sind aber die gleichen.
Dies sind nur einige wenige Aspekte rund ums Thema „Geld und Wirtschaft“, die dem Nachwuchs im Rahmen des Vortrages nähergebracht wurde. Dabei ist es wichtig, die Wirtschaft zu verstehen, denn „wenn man die Wirtschaft nicht versteht, versteht man unsere Welt nicht“, so Monika Kovarova-Simecek, Studiengangsleiterin Digital Business Communications (MA) der FH St. Pölten.
Tatjana Aubram war vom jungen Publikum begeistert: „Es war eine tolle neue Erfahrung, vor einem so jungen Publikum vortragen zu dürfen. Die Kinder brachten schon viel Vorwissen mit, beispielsweise wussten sie teilweise schon was Aktien, Bitcoins bzw. Kryptowährungen sind. Fasziniert hat mich auch das Sparverhalten der Kinder: Die meisten sparen ihr Taschengeld für die spätere Selbstständigkeit, Führerschein, Auto und Essen.“
Die Bewerbung zum Masterstudium Digital Business Communications ist noch bis 13. August möglich.