Inwieweit hat sich der Reporting Standard XBRL – Extensible Business Reporting Language – unter börsennotierten Unternehemen in Österreich bereits durchgesetzt? Dieser Frage ging eine Studie von Monika Kovarova-Simecek und Tassilo Pellegrini nach und kam zu ernüchternden Ergebnissen.
In einer Online-Befragung, die im November 2015 unter den damals 57 an der Wiener Börse gelisteten Unternehmen durchgeführt wurde, waren in Summe 25 Unternehmen (Rücklaufquote 44%) bereit zu der oben genannten Frage detailliert Stellung zu beziehen.
Von diesen hatten sich gerade acht Unternehmen bereits mit XBRL beschäftigt, wobei ein Unternehmen XBRL bereits zum Einsatz brachte, zwei Unternehmen den Einsatz von XBRL in den kommenden fünf Jahren andachten, vier Unternehmen keine konkreten Pläne zur Einführung von XBRL hatten und ein Unternehmen den Einsatz von XBRL kategorisch ausschloss.
Dieses Ergebnis überraschte umso mehr, als 22 der 25 Unternehmen (88%) angaben, dass aus ihrer Sicht technische Reporting Standards für das Financial Reporting in Zukunft stark an Bedeutung gewinnen werden. Ebenso viele äußerten jedoch auch, dass fehlendes Wissen und die Anpassung bestehnder Workflows an die zukünftigen Neuereungen die größten Herausforderungen in der Adaption von XBRL darstellen würden.
In Summe bleibt festzuhalten, dass unter in Österreich börsennotierten Unternehmen ein grundsätzliches, aber diffuses Bewusstsein zur Funktion und Rolle von technischen Reporting Standards existiert. Der überwiegende Teil setzt jedoch wenige bis keine Maßnahmen zur aktiven Auseinandersetzung mit bzw. Implementierung des Standards in bestehende Strukturen.
Die Detailergebnisse der Studie, die unter anderem auch den Stellenwert von Financial Reporting als zentralen Bestandteil der Unternehmenskommunikation untersuchte, sind hier nachzulesen: