Entwicklung, Bedeutung und Vielfalt der Wirtschafts- und Finanzkommunikation
„Die langen Ziffernreihen am Schluß der Zeitungen sind nicht nur für Kapitalisten und Geschäftsleute von Bedeutung, sondern die Art wie sich im Laufe der Jahre die trockenen Zahlen darin ändern, bedeuten Aufblühen und Niedergang ganzer Produktionszweige, an deren Bestand heute das Glück und Elend von Tausenden hängt.“ (Max Weber, 1894)
Wirtschafts- und Finanzkommunikation ist schon lange nicht mehr ein alleiniges Thema der Wirtschafts- und Finanzmarktakteure. Bereits Max Weber hat auf die gesellschaftlichen Dimensionen dieses Kommunikationsbereichs hingewiesen. An der Schnittstelle zwischen Öffentlichkeit und Wirtschaft soll sie Vieles leisten: informieren, aufklären, aufdecken, Orientierung geben. Es ist scheinbar eine logische Konsequenz, dass jeder Wirtschafts- und Finanzkrise Diskussionen folgen über die Rolle und Verantwortung von Wirtschafts- und Finanzjournalisten, PR-Experten, Börsen und Banken, Ratingagenturen und Unternehmen, und die Frage, ob eine bessere Kommunikation die Krise hätte vermeiden können – oder gar sollen.
Nur selten wird bei diesen Diskussionen die Frage nach der Financial Literacy gestellt, der allgemeinen Finanzbildung der Öffentlichkeit oder nach Maßnahmen um eine eventuelle Lücke zu schließen zwischen dem Informationsangebot und der Kompetenz, die Informationen in ihrer Fülle und Komplexität aufnehmen und verstehen zu können.
Das Symposium stellte 2015 die Entwicklung der Wirtschafts- und Finanzkommunikation, ihre gesellschaftliche Relevanz und ihre Vielfalt dar, und namhafte KommunikationsexpertInnen zeigten die Schwerpunkte und Herausforderungen dieses gar nicht neuen Bereichs.
Programm & Präsentationen zum Download
- Eröffnung (Gabriela Fernandes und Gernot Kohl, Geschäftsführung der FH St. Pölten & Monika Kovarova-Simecek Dozentin an der FH St. Pölten und Symposiumsleiterin)
- Keynote (emer. o. Univ.-Prof. Dr. Thomas A. Bauer, Medien- und Kommunikationswis-senschaftler, Professor an der Universität Wien und Vorsitzender des PR-Ethikrats)
- Investor Relations und Unternehmenskommunikation vor und nach einem Börsengang (Dr. Ute Greutter, Kommunikationsberaterin mit Schwerpunkt Finanzkom-munikation, Mitglied des PRVA-Vorstands)
- Die Finanzkrise der Ersten Republik im Spiegel der Presse (Mag. Bernhard Seyringer, Managing Director von Media Research Vienna, Soziologe, Herausgeber von XING-Magazin)
- Die Geschichte und Professionalisierung des Finanzjournalismus (FH-Prof. Mag. Monika Kovarova-Simecek, Dozentin am Department Medien und Wirtschaft der FH St. Pölten)
- Die Rolle der Wirtschaftsjournalisten in der Causa Hypo Alpe Adria (Dr. Renate Graber, Wirtschaftsredakteurin der Tageszeitung Der Standard, Journalistin des Jahres 2013 in der Kategorie ‚Investigation‘, Co-Autorin des Buches ‚Akte Hypo Alpe Adria)
Podiumsdiskussion: Wirtschaftsjournalismus versus PR. Kann Journalismus heute ohne die PR?
- Susanne Eiselt (Eiselt Kommunikation)
- Arnold Stivanello (WKNÖ)
- Renate Graber (Der Standard)
- Rudolf Greinix (Valida)
- Eva Komarek (Wirtschafsblatt)